Historie des BAO

Das Braunschweiger Akkordeon-Orchester e.V. (BAO) ist ein Klangkörper, der sich aus ca. 25 Musikern und Musikerinnen zusammensetzt. Die Wurzeln gehen in das Jahr 1947 zurück, in dem der Verein „Musikfreunde Braunschweig“ gegründet wurde.

altes Logo des Braunschweiger Akkordeon-Orchesters

Zur damaligen Zeit wurde noch auf Gitarren, Mandolinen und Akkordeons gespielt. 20 Jahre später wurde der Verein in ein stilechtes Akkordeon-Orchester unter dem heute noch gültigen Namen „Braunschweiger Akkordeon-Orchester“ umgewandelt. Innerhalb kurzer Zeit vergrößerte sich das Orchester, und im gleichen Jahr wurde das erste öffentliche Auftreten unter der Leitung von Hans Seidler gewagt, der jedoch zwei Jahre später das Orchester aus beruflichen Gründen verließ. Nach vielen vergeblichen Bemühungen gelang es, Wilhelm Tschersig als Dirigenten für das Orchester zu interessieren. Als aktiver Kammermusiker und erster Oboeist des Staatsorchesters Braunschweig hatte er zunächst Bedenken, Laienmusiker zu führen. Außerdem kannte er das Akkordeon nur als „Schifferklavier“. Doch die Klangfülle und unterschiedlichen Klangfarben des gesamten Orchesters überzeugten ihn. Er blieb, engagierte sich, und durch die intensive Arbeit mit den Spielern erreichte das Orchester ein beachtliches Niveau.

Als Wilhelm Tschersig 1987 aus Altersgründen das Orchester nicht mehr leiten konnte, ergab ein glücklicher Zufall, dass der am Hohner-Konservatorium in Trossingen ausgebildete Musiklehrer Udo Menkenhagen das Orchester übernahm. Unter seiner musikalischen Leitung entwickelte sich das BAO zu einem bundesweit renommierten Akkordeon-Orchester, das sich sogar bei internationalen Wettbewerben in der Höchststufe mehrfach behauptet hat.
Nachdem Udo Menkenhagen im Jahr 2012 das Dirigat überraschend abgab, übernahm Miroslav Grahovac Anfang 2013 die musikalische Leitung. Er studierte Akkordeon an der Musikhochschule Hannover, ist mehrfacher 1. Preisträger bei internationalen Wettbewerben und aktives Mitglied des „Norddeutschen Philharmonischen Akkordeonorchesters“. In nur wenigen Wochen gelang es Grahovac durch seine junge und frische Art, die Spieler mit seiner musikalischen Arbeit zu berühren und zu inspirieren. Nach dem weiteren hervorragenden Erfolg beim 12. World Music Festival in Innsbruck 2016 entschied sich Miroslav Grahovac, die musikalische Verantwortung in die Hände seines Freundes und Kollegen Igor Krizman zu legen. Die symbolische Übergabe des Dirigentenstabs erfolgte im Rahmen des festlichen Jubiläumskonzertes im Mai 2017 anlässlich des 50. Geburtstags des Orchesters.

Das BAO ist Mitglied im Deutschen Harmonika-Verband, pflegt den Kontakt zu anderen Orchestern und ist ein Aushängeschild in der norddeutschen Akkordeonszene.
Höhepunkt der Konzertsaison ist der jährliche Auftritt in der Stadthalle Braunschweig. Mit diesen Konzerten auf hohem musikalischen Niveau lockt das BAO seit Jahren hunderte musikbegeisterte Zuhörer in die Stadthalle und vermag das Publikum mit seinem Esprit und seiner Spielfreude mitzureißen. Das musikalische Engagement des BAO wird weiter unterstrichen durch zahlreiche Weihnachtskonzerte in der St. Andreaskirche, das Mitwirken beim Braunschweiger Klavierfestival „Tastentaumel“ (2012), die Teilnahme am „AkkorDayOn“ in Papenburg (2012) sowie dem „Tag der Niedersachsen“ in Goslar (2013) und vielem mehr. 2012 veranstaltete das Orchester beispielsweise drei sehr gut besuchte Tango-Konzerte in Peine, Braunschweig und Wolfenbüttel.
Auch die mehrfache erfolgreiche Teilnahme an internationalen Wettbewerben wie dem „World Music Festival“ in Innsbruck (1998, 2001, 2004, 2007, 2010, 2016) oder dem International Orchestra Festival Online 2022 – immer mit dem höchsten Prädikat „hervorragend“
bewertet – belegt die Qualität des Orchesters.

Das Orchester ist in 7 Stimmen aufgeteilt. Durch die interessante, ausgewogene Registrierung wird eine Klangvielfalt von verblüffender Buntheit und Transparenz erreicht.

Die Musiker versuchen mit ihrer Arbeit der landläufigen Vorstellung vom Instrument Akkordeon („Schifferklavier“, „Quetschkommode“) entgegenzuwirken, indem sie Literatur außerhalb der Volksmusik bevorzugen. Vielmehr umfasst das Repertoire vor allem Werke aus anderen musikalischen Bereichen (Bach, Mozart, Rossini, Strauß, Lloyd Webber, Bernstein, Piazzolla – um nur einige Beispiele zu nennen) sowie Originalmusik für Akkordeon, d. h. anspruchsvolle Literatur, die ausschließlich für Akkordeon-Orchester komponiert wurde.

Gerne arbeitet das BAO auch mit Solisten zusammen. Im März 2012 gestaltete das Orchester zusammen mit den Pianisten Wolfgang Zill und Hans-Jürgen Niemann beispielsweise das Abschlusskonzert beim „Tastentaumel“. Auch Katharina Meier (Klarinette), Hans-Martin Zill (Querflöte) und Birgit Disenko (Gesang) waren bereits in Konzerte mit eingebunden. Einer besonderen Herausforderung stellte sich das Orchester in seinem Konzert „BAO goes West“ 2023 und brachte zusammen mit dem Solisten Jovica Ivanović (Bandoneon) das „Konzertstück für Bandoneon und Streichorchester“ von Andrea Scarpone auf die Bühne.